Menschen mit einer Unverträglichkeit auf Gluten reagieren auf das Klebereiweiß in den gängigen Getreidesorten unter anderem mit Verdauungsbeschwerden. Die Glutenunverträglichkeit ist eine Autoimmunerkrankung, den Dünndarm betreffend. Nach der Diagnose Zöliakie sollen glutenhaltige Lebensmittel lebenslang vom Speiseplan gestrichen werden. Doch ist das nicht so einfach, da Gluten oft in verarbeiteten Lebensmitteln bzw. Fertiggerichte steckt.
Wenn Deine Ernährung glutenfrei sein soll, solltest Du darauf achten, dass die Lebensmittel explizit als glutenfrei bzw. gluten free bezeichnet werden oder von Natur aus kein Gluten enthalten. Wir helfen Dir dabei, glutenfreie Lebensmittel zu finden und Du erfährst mehr zum Thema Glutenunverträglichkeit und Ernährung.
Glutenunverträglichkeit selbst testen
Ausführliche Glutentabelle
Als glutenfrei werden Lebensmittel bezeichnet, wenn nicht mehr als 2 mg Gluten auf 100 mg enthalten sind. Die Deutsche Gesellschaft für Zöliakie hat diese Produkte mit einer durchgestrichenen Ähre kennzeichnen lassen. Viele Lebensmittel enthalten auch von Natur aus kein Gluten, Betroffene mit Weizenallergie können sie auch unverarbeitet essen. Dazu gehören neben Obst und Gemüse auch Eier, Milch und Milchprodukte, ebenso wie Fleisch und Fisch.
Eine Grundversorgung glutenfrei ist in den meisten Reformhäusern bzw. gut sortierten Supermärkten möglich. Mehr Auswahl findest Du in spezialisierten Online-Shops, sodass auch die Umsetzung aufwändiger und kreativer Rezepte möglich ist. Auf glutenfreie Ernährung zu achten bedeutet nicht, dass nun ofenwarmes Brot, Müsli, Nudeln oder Pizza unmöglich sind, solange Du mit den richtigen Zutaten arbeitest. Eine Gluten Tabelle bietet einen guten Überblick beim Einkauf bzw. eine Hilfestellung beim Essen auswärts.
Folgende Nahrungsmittel sind glutenfrei bzw. beinhalten Gluten:
Glutenfreie Lebensmittel | Glutenhaltige Lebensmittel |
---|---|
Hirse | Nudeln |
Hafer glutenfrei | Ravioli |
Mehl aus Kartoffeln | Knödel |
Reis | Ramen Nudeln |
Kichererbsen | Udon Nudeln |
Tapioka | Eiernudeln |
Polenta | Croissants |
Nudeln aus Rei | Donuts |
Milch in allen Variationen | Brötchen |
Sahne | Kekse |
Joghurt | Brezeln |
Butter | Kuchen |
Mozzarella | Kekse |
Hüttenkäse | Tortenböden |
Harzer Käse | Cornflakes |
Naturbelassene und ungewürzte Fleisch- und Wurstwaren | Pfannkuchen |
naturbelassener Fisch und Meeresfrüchte | Waffeln |
Unverarbeitetes Obst | French Toast |
Gemüse und Kräuter | Crêpes |
Kartoffeln und Süßkartoffeln | Croutons |
Naturbelassene Nüsse | Saucen & Bratensaucen |
Pflanzenöle | Tortillas aus Mehl |
Wasser | Bier |
Kaffee | Malzgetränke |
Säfte ohne Zusätze | Granola |
Tee ohne Aromastoffe | Reiswaffeln |
Backkakao | Graham-Cracker |
Haushaltszucker | Fladenbrote |
Traubenzucker | Naan |
Fruchtzucker | Pita |
Honig | Bagels |
Agavendicksaft | Maisbrot |
Popcorn | Kartoffelbrot |
Oliven | Muffins |
Hülsenfrüchte | Gewürzmischungen |
Saure Gurken | Emmer |
Kennzeichnungspflicht für glutenhaltige Produkte
Gluten zählt in der EU zu den 14 Allergenen, welche aufgelistet und ausgewiesen sein müssen. Der Getreidebestandteil muss in der Liste der Zutaten aufgeführt und hervorgehoben werden. Das gilt auch für lose und unverpackte Lebensmittel.
Glutenhaltiges Getreide wie Roggen, Gerste und natürlich Weizen, sowie dessen Erzeugnisse müssen auch in Kantinen, Imbissen, Bäckereien etc. gekennzeichnet werden. Hinweise auf Spuren von Gluten sind nicht verzichtet, werden aber meistens angegeben, wenn der Betrieb auch glutenhaltige Lebensmittel verarbeitet. Eine Kontamination bei gleichzeitiger Verarbeitung von glutenhaltigen Lebensmitteln kann auch in Restaurants oder beim Backen von Brot etc. passieren.
Das Wichtigste zur Glutenunverträglichkeit
Von einer Gluten Unverträglichkeit kann man im jeder Alter betroffen sein, häufig kommt es bei Kindern zwischen ein und acht Jahren vor, sowie bei Erwachsenen zwischen 20 und 50. Welche Gründe dafür verantwortlich sind, ist noch nicht hinreichend erforscht wie bei vielen Allergien. Man geht davon aus, dass bei Betroffenen die genetische Veranlagung eine Rolle spielt, ebenso wie Aufbau und Funktion des Immunsystems. Auch die persönlichen Ernährungsgewohnheiten, sowie Umweltfaktoren können zur Entstehung einer Zöliakie betragen.
Es ist wichtig, dass eine Lebensmittelunverträglichkeit von Gluten erkannt und therapiert wird. Menschen mit Zöliakie können ihre Nahrung schlechter verstoffwechseln, was mit der Zeit zu Mangelerscheinungen führt. Außerdem bilden die ständigen Entzündungsherde im Darm ein erhöhtes Risiko für Krebs.
Die typischen Symptome der Unverträglichkeit betreffen vor allem den Verdauungstrakt, es kommt zu Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen. Häufig gehört auch Müdigkeit und Abgeschlagenheit mit dazu bis hin zu depressiven Verstimmungen. Hautprobleme und Kopfschmerzen werden ebenfalls immer wieder genannt. Nicht alle Beschwerden sind auf Anhieb einer Zöliakie zuzuordnen.
Wenn Du den Verdacht hast, an einer Glutenunverträglichkeit zu leiden, solltest Du in einer Art Tagebuch eine Liste anlegen, wann Du welche Produkte gegessen hast und wann welche Beschwerden daraufhin aufgetreten sind. So fällt auch dem Arzt das Stellen einer Diagnose leichter. Eine Gluten Unverträglichkeit wird anhand des Auftretens bestimmter Antikörper im Blut festgestellt. Verifiziert wird diese Untersuchung häufig durch eine Biopsie des Dünndarms.
Als Therapie verbleibt in erster Linie die Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung. Währenddessen heilen die Entzündungen im Darm ab und es tritt eine Besserung der Symptome ein. Beginnen Betroffene jedoch wieder damit, Lebensmitte mit Gluten zu essen, beginnt der Kreislauf wieder von vorn.
Glutenfreie Lebensmittel zu essen bedeutet nicht automatisch den völligen Verzicht auf Getreide. Amaranth und Buchweizen gehören zu den erlaubten Produkten, ebenso wie Reis, Mais oder Hirse. Ein Blick auf eine Tabelle von glutenfreien Lebensmitteln ermöglicht ein erleichtertes Einkaufen und Rezepte können so einfacher umgesetzt werden.
Diät bei Glutenintoleranz
Das Klebereiweiß Gluten ist in allen gängigen Getreidearten wie Dinkel, Weizen, Roggen, Gerste oder Grünkern enthalten. Selbst die Urgetreidesorten Emmer, Einkorn und Kamut enthalten Gluten. Neben dem genannten Getreide müssen bei Gluten Unverträglichkeit auch alle Produkte vermieden werden, welche daraus hergestellt werden. Das gilt oftmals auch für Zutaten wie Verdickungsmittel, Aromastoffe, Stabilisatoren, Geschmacksverstärker etc.
Gluten ist ein häufiger Bestandteil von Produkten wie Gewürze, Brühwürfel, Fertiggerichte, Light Produkte, gebundene Soßen und Suppen. Leider ist auch bei Speisen wie Pommes frites, Pudding, Schokolade, sowie Wurst und Würstchen Vorsicht geboten. Sogar das in Bier enthaltene Malz kann problematisch sein.
Bei der Laktose- oder Fruktoseunverträglichkeit gibt es einen Toleranzraum, sodass Lebensmittel, welche die Unverträglichkeit auslösen, nicht gänzlich aus dem Leben verschwinden müssen. Die Therapie bei Glutensensitivität sieht allerdings vor, dass für den Rest des Lebens glutenfreie Lebensmittel verzehrt werden sollen. Wer ein Fan von Brot und Backwaren ist, für den bedeutet glutenfrei Leben für den Anfang definitiv eine große Umstellung.
Besonders in den letzten Jahren hat sich der Markt für die Ernährung ohne Weizen jedoch enorm vergrößert und die Auswahl an Lebensmitteln ist deutlich vielfältiger geworden. Das gewohnte Brot oder die Lieblingspizza sind wahrscheinlich nicht mehr möglich, aber auch Restaurants bemühen sich, mindestens eine Mahlzeit glutenfrei anzubieten.